Mitgliederrundschreiben Juli 2006

Liebe Altstadtfreunde!


Sie erhalten im gleichem Umschlag oder mit Email die Einladung zu unserer Mitgliederversammlung am 20. Juli 2006 um 19.00 Uhr im Leeren Beutel. Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnahme.


Im Zentrum steht die Neuwahl des Vorstandes, des Kassiers und des Beirates für eine diesmal reguläre dreijährige Amtszeit, nachdem am 25. 04. 2005 eine vorgezogene Neuwahl notwendig geworden war.


Das seitdem vergangene Jahr war vom Bestreben geprägt, die Altstadtfreunde wieder verstärkt als Gesprächspartner für Bürgerinnen und Bürger und für die Verwaltung zu positionieren, was uns durchaus gelungen ist.


Das „Vereinsleben“ hat wieder feste Strukturen bekommen, sowohl durch die regelmäßigen monatlichen Vorstands- und Beiratssitzungen als auch durch unsere Veranstaltungen. Hierbei sind das „Regensburger Herbstsymposion“, bei dem wir als Mitveranstalter auftreten, die Vortragsreihen zum „Welterbe“ und zu den „Bausteinen für eine innenstadtorientierte Stadtentwicklung“ und die Führungen und Besichtigungen interessanter Objekte und Baustellen für die Mitglieder zu erwähnen.


Das Fest zum 40. Geburtstag am 5. Mai war ein großer Erfolg, hat uns nicht nur persönlich mit vielen Mitgliedern zusammengebracht, sondern auch zahlreiche neue und engagierte Mitglieder beschert. An Spenden wurden bei weit über 100 Teilnehmern stolze 75 Euro ins Säckel eingelegt!


Eine erfolgreiche Vereins- und Verbandsarbeit ist nicht alleine durch den Vorstand zu leisten, vielmehr kommt sie aus dem Verein. Hier bedankt sich der Vorstand – namentlich Walter Annuß und ich – herzlich beim Beirat und den Mitgliedern, die an den Vorstandssitzungen teilnahmen.


Eine Veranstaltung lief leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab, nämlich die Enthüllung der Beschriftungen für das Karavan-Relief am Neupfarrplatz. Die Altstadtfreunde hatten geplant, eine längst überfällige und dringend gewünschte dreisprachige Beschilderung aufzustellen. Die Stadt jedoch plante genau dasselbe, sodass man unser „Geschenk“ gar nicht wollte, aber uns doch immerhin zur Enthüllung einlud, denn ganz unschuldig sind die Altstadtfreunde am document Neupfarrplatz und am Karavan-Relief nicht.


Am Sonntag, den 30. Juli 2006, wird F
EST IM FLUSS am Unteren Wöhrd ein diesmal nur eintägiges Fest unter dem Titel „Flusstraum am Traumfluss statt Donautraumadrama“ veranstalten. Es wird sich intensiv mit der Bebauung des nördlichen Wöhrdufers durch die sieben Häuser und der Gefahr für die Donauauen, das Donauufer und die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung auseinandersetzen. Die Altstadtfreunde beteiligen sich mit Beiträgen zu den Themen „Verkehrsplanungen am Unteren Wöhrd“ und „Der misshandelte Stadtteil“. Schon jetzt dürfen wir Sie herzlich einladen, einen Tag lang ein ruhiges und nachdenklich machendes Fest zu feiern, das Donauufer und die Donaulandschaft in Form einer weiteren „Schillerwiese en miniature“ zu genießen – vorausgesetzt, die „Strandparty“ wird genehmigt und Petrus hat ein Einsehen. Näheres entnehmen Sie bitte der Tagespresse.

 

Die Altstadtfreunde waren mit anderen Vereinen und Verbänden, die eine gewisse Öffentlichkeitswirksamkeit besitzen, zu einem Gespräch mit OB Schaidinger und den Fraktionsvorsitzenden der drei großen Stadtratsparteien eingeladen, um Ratschläge zum Thema RKK zu geben. Die Stadtspitze gab zu, nicht mehr weiter zu wissen in diesem inzwischen Jahrzehnte währenden Dauerthema. Ob Taktik oder Wahrheit – es kam wenig Neues heraus außer dem Verdacht, dass die städtische Politik auf diesem Feld gescheitert ist.


Aber darauf, wie von Walter Annuß vorgeschlagen, sich einen ganz anderen Standort zu überlegen, ist man unter keinen Umständen bereit, denn es wurde bei dieser Diskussionsrunde sehr schnell klar, dass man nie etwas anderes wollte als den Donaumarkt.

 

Da erfahren wir nun aus der Presse, dass seit rund fünf Jahren ein Gutachten vorliege, das die Unbebaubarkeit des Eisstadionbereiches nachweist. Was soll man hiervon halten? Es gibt zwei Möglichkeiten, und beide sind skandalös: entweder stimmt das Gutachten und man hat wider besseres Wissen diesen Standort (Sanierungskosten angeblich 25 Mio. Euro) in den Wettbewerb aufgenommen, oder das Gutachten ist getürkt – es gibt nicht wenige Augenzeugen, die sich sehr gut erinnern, dass der Winterhafen mit nichts anderem als dem Pflaster der Keplerstraße und anderer Altstadtstraßen und -gassen aufgefüllt worden wäre. Beides läuft auf das Gleiche hinaus: den Donaumarkt.


Es geht jetzt und hier nicht um pro oder contra Donaumarkt – auch die Altstadtfreunde vertreten innerhalb ihrer Reihen ganz entgegengesetzte Positionen –, sondern um die ewige Trickserei, mit der man versucht, die Bürger für dumm zu verkaufen oder zu überlisten. Warum war die Stadt nicht willens oder in der Lage, mit der Bürgerschaft
einen offenen und ehrlichen Dialog zu führen? Das geht offensichtlich weder hier noch beim Planungsdialog zur Steinernen Brücke noch am Unteren Wöhrd. Es ist klar, dass eine solche Politik irgendwann scheitern muss, solange man nachdenkende Bürgerinnen und Bürger für Feinde der Stadt hält.


Ratlose stellen sich immer wieder die Frage: Kann ich denn als Einzelner überhaupt etwas tun?

Freilich: Machen Sie Gebrauch von Ihrer Stimme und geben Sie sie nicht einfach ab.


Mit herzlichen Grüßen bin ich


Ihr

Peter Morsbach

 

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