6 Gründe für eine Autofreie Innenstadt mit Zukunft…
Ein interessanter Beitrag, der deutlich macht, dass eine lebenswerte Zukunft in unseren Stadtzentren nur möglich sein wird, wenn wir statt der ständigen Bevorzugung des motorisierten Individualverkehrs die Rücksicht auf die Bewohner und die dadurch nötige Klimaresilienz einfordern.
Wider die Blechwelle
(ah) Dieses Thema ist leider ein Dauerbrenner, weil sich hier in den letzten 30 Jahren viel zu wenig getan hat. Zwar wird ständig diskutiert, werden ständig neue Gutachten erstellt und Konzepte entwickelt (jüngst erhielt die „Agentur Planersocietät“ in Dortmund den Auftrag für ein Konzept zur Verkehrsberuhigung in der Regensburger Innenstadt in Höhe von 177.000 €) – aber es gibt immer noch keinen Gesamtverkehrsplan, der zügig umgesetzt werden müsste.
Wir fordern zahlreiche Veränderungen:
Echte Fußgängerzonen in der Altstadt statt der unsinnigen Ausweisung von „Wohnverkehrsstraßen“. Wir fordern eine Sperrung der gesamten Altstadt für den motorisierten Individualverkehr (außer für Anwohner und kurzzeitigen Geschäftsverkehr). Lieferverkehr nur zwischen 8 und 10 Uhr bzw. zwischen 17.30 und 19.00 Uhr.
Außerhalb der Lieferzeiten eine Sperrung für den motorisierten Individualverkehr durch Poller, wie diese vom Stadtrat bereits beschlossen, dann aber von der Verwaltung (!) abgelehnt wurden. Derzeit sollen sie am Schwanenplatz vor dem Kolpinghaus erprobt werden, wo viele Autofahrer die Fußgängerzone ignorieren.
Eine Stadtbahn, deren Planung wieder einmal nicht vorangeht. Höchste Dringlichkeit und nicht erst in 10 oder 15 Jahren!
Damit verbunden fordern wir seit mehr als 15 Jahren eine Neuordnung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), mit regelmäßigen Taktzeiten, möglichst alle 10 Minuten.
Möglicherweise doch noch ein Parkhaus auf dem Gelände des ehemaligen Eisstadions auf dem Unteren Wöhrd, wie wir dies schon 2014 zur Diskussion gestellt haben, ergänzt vielleicht durch Wassertaxis oder einen Fährverkehr von einem Donauufer zum anderen (wie in Venedig über den Canal Grande).
Die Wiedereinführung des „Citylogistik RegLog-Systems“, das von BMW entwickelt und finanziert wurde. 1998 eingeführt, erhielt es 2008 den Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung, überreicht von Ministerpräsident Seehofer. 2012 beendete der damalige Oberbürgermeister Hans Schaidinger dieses zukunftsweisende Projekt.
Ein längst überfälliges Radverkehrskonzept, auch für die Altstadt (siehe hierzu den jüngst erschienenen Beitrag von Markus Sander auf „regensburg ditigal“ (https://www.regensburg-digital.de/radverkehr-regensburg-radelt-rueckwaerts/18022022/).
Wir fordern, dass die Stadt die Kontrolle des Gesamtverkehrs in der Altstadt wieder übernimmt und konsequent durchführt, statt geltende Vorschriften auszusetzen. Auch Radfahrer müssen sich in der Fußgängerzone an die Regeln halten.

Foto: Achim Hubel