Vom Umgang mit Straßen und Plätzen

(ah/pm) Der Umgang mit Plätzen in der Regensburger Altstadt gehört wahrhaft nicht zu den Kernkompetenzen der Stadtplanung und des Städtebaus. Etliche Plätze befinden sich in einem Zustand, der einer Welterbestadt unwürdig ist. Seit mehr als 15 Jahren bemühen wir uns, eine angemessene Gestaltung und eine adäquate, fußgängerfreundliche Nutzung anzuregen – und werden dies weiterhin tun.

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Beispiel Emmeramsplatz: Eine Blechwüste erstreckt sich rings um das Bronzedenkmal des Bischofs Johann Michael Sailer. Der beabsichtigte Bau einer Tiefgarage auf diesem für die Karolingerzeit und das hohe Mittelalter außerordentlich wichtigen Platz darf nicht zugelassen werden.

Beispiel Alter Kornmarkt: Seit langem plädieren wir für die ausschließliche Nutzung als Marktfläche mit Grünanlagen und einer Gestaltung, die einem der historisch bedeutsamsten Plätze der frühen deutschen Reichsgeschichte seine Würde zurückgibt.

Beispiel Schwanenplatz: Seit Jahren wartet der Platz auf seine endgültige Gestaltung, die aber – je weiter sie fortschreitet – kahl, phantasielos und ohne jeden städtebaulichen Akzent zu werden droht. Statt eines großen Kunstwerks ist eine Bedürfnisanstalt entstanden, von der immerhin die „Pissoir“-Aufschrift in den Straßenraum wirkt.

Beispiel Neupfarrplatz: Leider gibt es hier derzeit schlimmen Leerstand großer Läden und Banken mit erheblichen Geschäftsflächen. Die kahle, seelen- und leblose Gestaltung mit Plattenbelag wird nur durch das (von den Altstadtfreunde angeregte!) Synagogenrelief des Weltkünstlers Dani Karavan positiv aufgewertet. Wir wünschen uns frische Konzepte und Ideen für die Zukunft des Platzes.

 

Beispiel Arnulfsplatz: Der vom ÖPNV ohnehin stark heimgesuchte Platz leidet unter zusätzlichen Auto-Parkplätzen und lieblosen Pflasterungen ohne Grünflächen.

 

Achim Hubel, Vom Umgang mit Straßen und Plätzen

Fotos: Peter Morsbach

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